Sicheres Fahren mit Wohnmobil und Wohnwagen

Wer das erste Mal mit Wohnmobil oder Wohnwagen in den Urlaub startet, begibt sich auf ein kleines Abenteuer. Nicht nur, was die neue Ferienunterkunft auf Rädern angeht, auch das Fahren ist eine Herausforderung, die etwas Übung erfordert. Unter dem Strich sei gesagt, dass das Manövrieren eines Reisemobils etwas einfacher ist, als das eines an den Pkw gekuppelten Anhängers. Für beide Varianten gilt: Bewahren Sie Ruhe beim Fahren und Rangieren. Folgende Fahrtipps sollen Ihnen eine Hilfestellung für den Beginn einer schönen Reise sein.

Worauf Sie beim Fahren mit dem Wohnmobil achten müssen

  1. Große Dimensionen richtig abschätzen
  2. Anderes Kurvenverhalten und größerer Wendekreis durch den längeren Radstand
  3. Auf den Hecküberhang beim Abbiegen achten
  4. Die Höhe im Blick behalten
  5. Toten Winkel nicht unterschätzen

1. Große Dimensionen richtig abschätzen

Vor der ersten Urlaubsfahrt sollten Sie sich mit Länge, Breite und Höhe des Wohnmobils vertraut machen. Die Dimensionen beeinflussen das gesamte Fahrverhalten. Wer unsicher ist, kann auf einem Übungsplatz erste Fahreindrücke sammeln. Vorab nachfragen, ob dort Reisemobile erlaubt sind.

2. Kurvenverhalten und Wendekreis

Der Radstand ist wesentlich länger als beim Pkw. Damit hat ein Wohnmobil einen größeren Wendekreis. Beim Abbiegen benötigen Sie ebenfalls Routine. Schlagen Sie zu früh ein, touchieren Sie den Bordstein. Schlagen Sie zu spät ein, kommen Sie dem Gegenverkehr zu nah.

3. Hecküberhang

Bei langen Wohnmobilen kann der Hecküberhang problematisch sein und beim Abbiegen das Heck weit ausschwenken. Der Fahrer sollte dies bei Abbiege-Manövern einkalkulieren.

4. Höhe beachten

Unterschätzen Sie nicht die Höhe eines Wohnmobils. Niedrige Äste, Unterführungen, Tiefgaragen oder Verkehrsschilder können schnell zum Hindernis werden. Vor allem Mobile mit Alkoven sind gefährdet, beschädigt zu werden.

5. Toter Winkel

Im Gegensatz zum Pkw ist der tote Winkel eines Wohnmobils größer. Das erfordert mehr Umsicht und Aufmerksamkeit, gerade im Stadtverkehr. Beim Abbiegen oder Überholen gilt die Regel: Lieber einmal mehr schauen, als einmal zu wenig.

Worauf Sie beim Fahren mit dem Wohnwagen achten müssen

  1. Korrekte Einstellung der Spiegel
  2. Rangierhilfe holen
  3. Dimensionen des Caravans richtig einschätzen
  4. Bei Schlingern auf die Bremse
  5. Wendekreis beachten

1. Korrekte Spiegel-Einstellung

Einparken, überholen oder Abbiegemanöver machen Außen- und Weitwinkelspiegel zum unerlässlichen Begleiter beim Fahren mit dem Caravan. Vom optimalen Blick nach hinten und rund um den Hänger herum profitiert der Fahrer, wenn alle Spiegel richtig eingestellt sind: Sie müssen die Unterkante des Wohnwagens, das Heck und die Umgebung des Hecks sehen können.

2. Rangierhilfe holen

Einparken und Rangieren mit dem Caravan sind eine Herausforderung. Sich Rangierhelfer zu organisieren, ist kein Grund für falsche Scham, sondern klug. Eine Besonderheit beim Fahren des Gespanns ist die Einschlagrichtung des Lenkrads: Sie entspricht der entgegengesetzten Fahrtrichtung des Wohnwagens. Wendet der Fahrer das Lenkrad nach rechts, fährt der Anhänger nach links und umgekehrt.

3. Größendimensionen einschätzen

Höhe und Breite eines Caravans sind gewöhnungsbedürftig. Schnell ist es geschehen und der Anhänger hat ungewollten Kontakt mit Schildern oder Ästen. Eine weitere Gefahrenquelle ist der größere tote Winkel eines Gespanns. Kalkulieren Sie diesen beim Abbiegen, Überholen oder Parken ein. Um ein Gefühl für die Abmessungen zu bekommen, lohnt es sich, ein paar Runden auf einem Übungsgelände zu fahren. Vorher anfragen, ob Wohnanhänger erlaubt sind.

4. Bremsen

Ein Gespann kommt schnell ins Schlingern, das ist nicht ungewöhnlich. Sobald Sie dies merken, bremsen Sie sofort ab. Das Gespann stabilisiert sich wieder.

5. Wendekreis

Die Länge von Pkw und Wohnwagen ist beachtlich. Das bedeutet, dass der Wendekreis entsprechend groß ist. Beim Abbiegen braucht es besonderer Aufmerksamkeit. Schlagen Sie weder zu früh, noch zu spät ein, um weder mit dem Bordstein noch mit dem Gegenverkehr zu kollidieren. Lange Caravans können ausscheren und benachbarte Fahrzeuge berühren.

 

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