Der erste Urlaub mit dem Wohnmobil: Tipps für Einsteiger

Der erste Urlaub mit dem Wohnmobil ist etwas Besonderes und daher meist mit Aufregung verbunden. Damit die Reise ein Erfolg wird und nicht in Frust oder Stress endet, lohnt es sich, das Vorhaben sorgfältig vorzubereiten.

1. Die Ausstattung

Die Basis eines gelingenden Trips ist die vollständige Grundausstattung des Reisemobils. Dazu gehört die Ausstaffierung der Küche und des Bades sowie des Wohnraums. Das sind die wichtigsten Utensilien:

  • Küchen- und Haushaltsgegenstände sowie Hygieneartikel
  • Putz- und Spülmittel
  • Grundnahrungsmittel und Konserven sowie einfache Campingrezepte
  • Campingmöbel und –grill
  • Bettwäsche
  • Elektronik wie Ladekabel, Adapter, Kamera, Smartphone, Tablet etc.
  • Reiseapotheke mit Medikamenten zur Behandlung akuter Erkrankungen inklusive Desinfektionsspray
  • Mückenschutz

Denken Sie an unentbehrliche Dokumente und Papiere:

  • Ausweis
  • Führerschein
  • Versicherungskarte und Auslandskrankenschutz
  • EC- und Kreditkarte
  • Vignette

2. Das Beladen

Wohnmobile dürfen nicht überladen werden. Beachten Sie das maximal zulässige Gesamtgewicht Ihres Wohnmobils. Wer mehr Gewicht transportiert als erlaubt ist, muss unter Umständen mit satten Bußgeldern rechnen. Überladungen beeinträchtigen darüber hinaus die Fahrsicherheit. Kommt es auf Reisen zu einem Unfall, sind Probleme mit der Versicherung vorprogrammiert. Berechnen Sie penibel alles, was Sie ins Wohnmobil einladen (inklusive Möblierung), damit Sie den Überblick über die Zuladung behalten. Verzichten Sie darauf, den Wassertank vor Fahrtantritt komplett aufzufüllen.

Schwere Ladung oder Gepäckstücke kommen grundsätzlich in den unteren Bereich des Fahrzeugs, am besten in die Nähe der Achsen, leichte Utensilien können unter dem Dach Platz finden. Das stabilisiert das Fahrzeug und es gibt kein Problem mit dem Schwerpunkt. Damit während der Fahrt nichts hin und her rutscht, sorgen Aufbewahrungssysteme für Halt. Größere Gegenstände zurren Sie fest. Nutzen Sie die vorhandenen Staufächer.

3. Die Routenplanung

Es macht Sinn, sich Zeit zu nehmen, die Route vorab festzulegen und in Etappen zu planen. Gerade Einsteigern wird ans Herz gelegt, nicht zu viele Ziele anzuvisieren, sondern lieber weniger Orte dafür umso intensiver zu genießen. Die einzelnen Reiseabschnitte sollten eher kürzer als länger gewählt werden, um Übermüdung zu verhindern und sich Muße beim Fahren lassen zu können. Das fördert die Entspannung während des Reisens.

Wer zum ersten Mal mit dem Wohnmobil in Urlaub fährt, wählt am besten große, gut ausgebaute und möglichst breite Straßen. Das Manövrieren eines solch großen Fahrzeugs auf engem Raum bedarf der Übung und erzeugt bei Anfängern unnötigen Stress. Praktisch und hilfreich ist eine Notiz der Abmessungen des Mobils auf einem Zettel. Legen sie diesen hinter die Windschutzscheibe, dann haben Sie die Maße immer im Blick, falls es einmal eng werden sollte.

4. Die Technik

Machen Sie sich vor der Abreise mit der Technik des Fahrzeugs vertraut. Haben Sie ein Wohnmobil gemietet, lassen Sie sich vom Vermieter ausführlich in alle technischen Details einweisen. Geht es erstmals mit dem eigenen Fahrzeug auf Reisen, erklärt Ihnen der Händler die Funktionen. Die wichtigsten Punkte, die Sie klären müssen, sind folgende:

  • Wie ist das Fahrverhalten des Wohnmobils?
  • Wie funktioniert die Nutzung von Gas für Herd und Heizung inklusive Anschluss?
  • Was muss ich zur Nutzung und Leerung der Toilette beachten?
  • Wie erfolgt die Füllung und Entsorgung des Wassertanks?
  • Wo befinden sich Wasser- und Stromanschlüsse?
  • Wie sichere ich das Fahrzeug auf unebenem Gelände?

Drehen Sie vor Reiseantritt am besten einige Übungsrunden, damit Sie sich an das Fahrverhalten des Wohnmobils gewöhnen.

Während des Urlaubs

1. Der richtige Campingplatz

Campingplatz ist nicht gleich Campingplatz. Es gibt deutliche Unterschiede. Wer keine Enttäuschungen erleben will, muss sich vorab über Einzelheiten informieren. Wichtige Fragen können sein:

  • Wie ist die Lage des Platzes? Ist das Umfeld ruhig oder eher laut?
  • Ist ein Holzkohlegrill erlaubt oder ein gasbetriebener?
  • Sind Hunde gestattet?
  • Wie weit ist der nächste Ort entfernt?
  • Gibt es fußläufig erreichbare Restaurants?

2. Das Verhalten auf dem Campingplatz

Nicht allein die Infrastruktur des Platzes ist entscheidend für einen erholsamen Aufenthalt, auch die Einhaltung von Benimm-Regeln beim Campen spielt eine große Rolle. Gerade Anfängern erschließen sich gewisse Verhaltensweisen nicht automatisch. Wer sich am Camping-Knigge orientiert, der unterstützt ein harmonisches Miteinander.

  • Platzordnung: Alle Wohnmobile parken in die gleiche Richtung, sodass sich die Türen der Wohnmobile jeweils auf der gleichen Seite befinden. Das sorgt für Privatsphäre.
  • Abstand zum Nachbarn einhalten.
  • Leise sein: Vor allem morgens Ruhe wahren, die Türen sanft schließen und nicht laut nach Familienmitgliedern oder dem Hund rufen.
  • Den Motor abstellen und nicht laufen lassen.
  • Auf Sauberkeit im Waschhaus achten.
  • Auf den Wegen bleiben statt über nachbarschaftliche Stellflächen zu wandern.
  • An den Entsorgungssäulen penibel auf die Nutzung der richtigen Wasserschläuche achten: einer zum Zapfen von Frischwasser, der andere zum Ausspülen der Toiletten.

3. Die Pause unterwegs

In der Regel möchten Reisende schnellstmöglich ans Ziel gelangen. Bemerken Sie, dass Sie müde werden, sollten Sie allerdings eine Pause einlegen. Generell dürfen Sie mit dem Wohnmobil am Straßenrand, auf Seitenstraßen oder in Parkbuchten für einen Zeitraum bis zu zehn Stunden stehen bleiben, bis die Fahrtüchtigkeit wieder hergestellt ist. Zwingen Sie sich nicht zur Weiterfahrt, sondern nutzen Sie die Flexibilität Ihres Wohnmobils, spontan ein Schlaflager aufschlagen zu können. Vom Übernachten auf Autobahnraststätten ist allerdings generell abzuraten, da das Einbruch- und Überfallrisiko hier erhöht ist.

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